7 Maßnahmen bei New Work & Remote Work

Mobiles Arbeiten hat sich nach Covid etabliert und Mitarbeiter schätzen die gewonnene Flexibilität. Allerdings bringt das Arbeiten von zu Hause auch einige neue Herausforderungen für Unternehmen und Personalverantwortliche mit sich. 

Laut einer Studie von Slack aus dem Jahr 2021 wären erstaunliche 40 Prozent der Wissensarbeiter bereit, ihren Job zu wechseln, wenn sie wieder jeden Tag ins Büro müssten. Diese starke Präferenz für flexibles Arbeiten von zu Hause, kann für Mitarbeiterbindung und -gewinnung nicht ignoriert werden. Entsprechend bietet die Mehrheit der Unternehmen mobiles Arbeiten an und kommuniziert es als „Benefit“, um Mitarbeiter zu gewinnen. 

Gleichzeitig befürchten deutlich mehr als ein Drittel aller deutschen Führungskräfte, gemäß einer Yugov-Umfrage unter 2.000 Führungskräften, negative Folgen für ihr Unternehmen, wenn sie ihren Mitarbeitenden flexibles Arbeiten von zu Hause ermöglichen. Diese Befürchtung ist nicht unbegründet. Im Bereich von Produktivität, Kreativität und Gesundheit gibt es bereits Nachweise auf eine negative Wirkung von Home-Office.

Entsprechend gilt es nun für deutsche Unternehmen und Personaler mobiles Arbeiten weiterhin zu ermöglichen und gleichzeitig Wege zu finden, die die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und die Gesundheit der Mitarbeiter sicherstellen. Wie können Unternehmen die Flexibilität Ihrer Mitarbeiter mit der Leistungsfähigkeit des Unternehmens nachhaltig verbinden?

Neben den direkten, finanziellen Vorteilen für Unternehmen wie geringeren Kosten für Raumfläche, Energie oder auch Reisen, hat das mobile Arbeiten Herausforderung auf vielfältigen Ebenen.

Herausforderungen von Home-Office aus Arbeitgebersicht

1.     Abnahme der Mitarbeiterbindung & mehr Fluktuation:

Die fehlende persönliche Interaktion und ausschließlich virtuelle Kommunikation führen ohne Anpassung von Unternehmenskultur und Mitarbeiter-Benefits zu einer geringeren Mitarbeiterbindung. Die Wechselbereitschaft steigt dabei, denn die persönliche Bindung nimmt ab und der Arbeitgeber wird zunehmend hinterfragt.

2.     Höhere Spannungen innerhalb der Belegschaft:  

Insbesondere bei Unternehmen mit Blue-Collar und White-Collar-Bereichen, also handwerklichen und wissensbasierten Mitarbeitenden können Spannungen entstehen. Durch das mobile Arbeiten unterscheiden sich die Arbeitsbedingungen hier zunehmend stärker. Zudem nimmt in mobil arbeitenden Teams das Konfliktpotential zu, da weniger Zeit zur Stärkung des Miteinanders und mehr Zeit mit eigenen Aufgaben verbracht wird.

3.     Geringere Innovationsfähigkeit:

Durch das Fokussieren auf die Abarbeitung von Aufgaben ohne die Kaffee-Maschinen-Gespräche im Büro bleibt oft weniger Raum für den Austausch von Ideen, was die Innovationsfähigkeit von Unternehmen verringert. Microsoft hat bestätigt, dass Remote Work zu einem erheblichen Einbruch von ergänzenden Ideen und damit von Lösungsfindung geführt hat.

4.     Höhere psychische Belastung:

Remote Work führt bei einigen Arbeitnehmern zum Verschwimmen von Privatleben und Arbeit und zu weniger sozialen Kontakten.

Mehr psychische Belastung und Einsamkeit entstehen, was sich negativ auf die psychische Gesundheit der Mitarbeiter auswirken kann. Eine Umfrage der TK (Techniker Krankenkasse) aus 2021 legt offen, dass sich bei 63% die psychische Gesundheit durch die Arbeit im Home-Office verschlechtert hat.

5.     Abnehmende körperliche Gesundheit:

Insbesondere für weniger sportliche Mitarbeiter entfallen wichtige Arbeitswege, was sich negativ auf ihre körperliche Fitness und Gesundheit auswirken kann. Daneben ist auch die Ausstattung im Home-Office oft ergonomisch nicht vergleichbar mit dem Büro, was zu körperlichen Beschwerden wie Rückenschmerzen führen kann. Daten der KKH belegen die starke Zunahme von Muskel Skelett-Erkrankungen und der Ausbreitung von mobilem Arbeiten seit 2020.

Maßnahmen die Unternehmen ergreifen sollten

  1. Corporate Purpose schaffen:

Ein authentischer, greifbarer und gesellschaftlich relevanter Corporate Purpose liefert Beschäftigen einen Nord-Stern, einen tieferen Sinn für die Arbeit. Ein Corporate Purpose muss authentisch sein und gelebt werden auch von Führungskräften. Insbesondere jüngere Beschäftigte der Generation Y und  Z wollen einem übergeordnetem Sinn stiften, mit dem Sie sich identifizieren können. 

  1. Mitarbeiterangebote anpassen: 

Anstatt traditioneller Leistungen wie Jobtickets, Kantinen-Rabatt und Fitnessstudios auf dem Firmengelände können ortsunabhängige Gesundheitsangebote und flexible Benefits geschaffen werden. Die veränderten Bedürfnisse der Mitarbeiter fordern mehr Flexibilität, damit Sie diese nutzen und davon auch profitieren. Entsprechend lassen sich bei ortsunabhängigen Gesundheitsscreenings, wie zum Beispiel einem digitalem Ergonomie-Check oder einem Remote Check-up, Teilnahmequoten von bis zu 40% in der Belegschaft erzielen.

  1. Selbsthilfe ermöglichen:

Durch die Bereitstellung von gesundheitlichen Ressourcen können Mitarbeiter eigenständig Herausforderungen im Zusammenhang mit dem mobilen Arbeiten bewältigen. Ein Beispiel ist der Zugang zu mental-Health-Plattformen oder die Möglichkeit einen dezentralen Gesundheitscheck-up durchzuführen. Mitarbeiter haben so einen einfachen Zugang, um für sich gesundheitlich zu sorgen. Der Arbeitgeber liefert so einen echten Mehrwert für die Angestellten und stärkt die Employer Brand.

  1. Wertschätzung zeigen:

 Mitarbeiter wollen Wertschätzung, gerade wenn Ihre Arbeitsergebnisse seltener im Zusammenhang gesehen und präsentiert werden. Von Führungskräften sollte daher mehr Anerkennung und Wertschätzung für die Leistungen der Mitarbeiter ausdrückt werden, um Engagement und Motivation zu stärken. Je nach Unternehmenskultur und Situation kann das ein Danke-Sagen oder eine Aufmerksamkeit per Post sein.  

  1. Vertrauen aufbauen und zeigen:

 Statt auf Kontrolle zu setzen, sollten Unternehmen den Mitarbeitenden vertrauen, gemeinsame Ziele erarbeiten und ihnen Raum für kreativen Austausch und innovative Ideen geben. Dadurch wird die Motivation und Eigenverantwortung gestärkt. Es sollten bewusst Formate und Ziele geschaffen werden, bei denen die Mitarbeitenden die Lösung selbst erarbeiten. 

  1. Fokusphasen ohne Termine abstimmen: 

Die Schaffung von Fokusphasen, also regelmäßigen Terminblockern ohne ständige Unterbrechungen, ermöglicht es sich auf größere Aufgaben zu konzentrieren und eine höhere Produktivität im Home Office zu erreichen. Die Zufriedenheit und Entschleunigung kann mit Fokusphasen erheblich zu nehmen.

  1. Wissens & Ideenaustausch fördern:

Die Einrichtung von Kanälen und Chats, in denen Wissen und Ideen ausgetauscht werden können, schafft einen virtuellen Raum für den Austausch von Ideen und Wissen. Dadurch werden kollaborative und lernende Arbeitsumgebungen gefördert.

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